Sie haben im Herbst einen Igel gefunden
und fragen sich, ob er Hilfe braucht?
Im Herbst fressen sich Igel Speck an, um die kalten Wintermonate zu überleben. Haben sie genügend Nahrung in Form von Würmern, Schnecken und Insekten gefunden, verkriechen sie sich in einen Unterschlupf (s. dazu Kasten 1 Igel-freundlicher Garten). Ihr Winterschlaf reicht vom späten Herbst bis Ende März/Anfang April.
Ein erwachsener Igel, der sich für seinen Winterschlaf genügend anfuttern konnte, wiegt zwischen 800 und 1500 Gramm.
Achtung: Spät im Jahr geborene Jungigel überleben ohne Hilfe den Winter nicht. Sie haben keine Möglichkeit mehr, sich genügend Speck anzufressen. Einen in Not geratenen Jungigel erkennen Sie an seinem geringen Gewicht: Er wiegt unter 500 Gramm. Auch erwachsene Igel, die auffällig unterernährt sind, weil die Sommer, wie in den vergangenen Jahren, zu trocken waren und nicht ausreichend Nahrung boten, brauchen jetzt Hilfe.
Achtung: Igel sind Wildtiere, deren Entnahme aus der Natur verboten ist. Nur wenn sie Hilfe brauchen, gestattet der Gesetzgeber die (kurzfristige) Entnahme aus der Natur. Wann dürfen und sollten Sie Igeln helfen?
Und wie geht es weiter?
Wenn der Igel verletzt oder krank ist, muss er tierärztlich untersucht werden. Bitte gleich in die nächste Tierarztpraxis fahren und den Igel vorstellen. Achtung: Viele Igel haben Parasiten (Zecken, Flöhe, Würmer, Maden). Entweder entfernen Sie diese selbst oder bringen den Findling, auch wenn er sonst gesund wirkt, zum Tierarzt oder in die nächste Igelnothilfe.
Ob der Igel beim Auffinden unterkühlt ist, können Sie sehr leicht feststellen: Wenn Sie Ihre warme Hand auf die weiche Bauchunterseite legen und diese kühler ist, dann muss der Igel bei Ihnen zu Hause gewärmt werden. Dazu wird eine Wärmflasche lauwarm gefüllt, mit einem Handtuch abgedeckt und der – ebenfalls mit einem Handtuch zugedeckte – Igel darauf gesetzt.
Nehmen Sie in jedem Fall Kontakt zur Igelnothilfe, Igelschutzvereinen und einer Tierschutzorganisation auf, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Wenn Sie keine Erfahrung damit haben, Igel bei sich überwintern zu lassen, sollten Sie das Wildtier in die Hände von Fachleuten geben.
Die Fütterung von Igeln
Die Hauptnahrungsquelle von Igeln sind Insekten, Schnecken und Regenwürmer. Während der Überwinterung gibt sich der Igel auch mit diesen Alternativen zufrieden:
Zum Trinken wird nur Wasser angeboten, niemals Milch (Durchfallgefahr). Auch diese Lebensmittel sind für Igel tabu:
Kasten
Igel-freundlicher Garten
Ein naturbelassener Garten mit Hecken, Büschen, Laub und Komposthaufen kommt Igeln sehr entgegen. Hier finden Sie Nahrung und bauen Ihre Nester. Deshalb unser dringender Rat:
Wo finde ich Rat und Hilfe?
Pro Igel
www.pro-igel.de (bundesweit tätiger Igelschutzverein mit Ansprechpartnern und Pflegestellenkarte)
Igelschutz-Interessengemeinschaft e.V.
www.igelschutz-e.v.de (mit Telefon-Beratungsstelle).