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Neuer Fleischskandal

Neuer Fleischskandal

Polnisches Rindfleisch von kranken Tieren im Handel

Bundesverband Tierschutz e.V. Berlin, 4. Februar 2019. Und wieder hat die EU einen Skandal um sogenanntes Gammelfleisch, dieses Mal aus Polen. Ein Schlachthof aus der Woiwodschaft Masowien soll kranke Rinder geschlachtet und in 13 europäische Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, geliefert haben. Vergangenen Freitag teilte die EU-Kommission in Brüssel mit, dass eine Rückrufaktion bereits angelaufen sei.

„Obwohl das EU-Hygienerecht verbietet, kranke oder auf Lebendtransporten verendete Tiere zu schlachten, zu verarbeiten und in die EU-Lebensmittelkette einzubringen, ist dies wieder einmal geschehen“, kritisiert Dr. Jörg Styrie vom Bundesverband Tierschutz e.V. (BVT). Alle Fleischskandale der letzten Jahre hätten gezeigt, dass nicht nur diese EU-Hygienevorschriften leicht zu umgehen seien, sondern auch alle weiteren Kontrollmechanismen im globalen Handel mit Fleisch kläglich versagten.

„Wir erleben täglich, dass die Wertschöpfungskette rund um die Fleischerzeugung in sich krankt. Wir haben Tierschutzverstöße in allen Bereichen: Ob in der Aufzucht, beim Transport, während der Schlachtung oder im Verkauf – solange die Gewinnmaximierung und nicht das Wohl der Tiere und der Schutz der Verbraucher im Vordergrund stehen, werden sich solche Skandale wiederholen“, prognostiziert der BVT-Geschäftsführer.

Eine Neuorientierung in der Landwirtschaft sei unumgänglich. Dass Fleischprodukte in Supermärkten und Discountern zu Dumpingpreisen verkauft werden könne, offenbare das systemimmanente Problem der industriellen Massentierhaltung. „Billigfleisch kann nur von Tieren aus artwidrigen Haltungssystemen stammen“, erklärt Dr. Jörg Styrie. Wer zu Sonderangeboten aus der Fleischtruhe griffe, unterstütze mit jedem seiner Käufe schlechte Aufzuchtbedingungen und schmerzhafte Eingriffe am Tier, wie zum Beispiel das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln und viele tierschutzwidrige Behandlungen mehr.

Um Verbrauchern eine Orientierung zu geben, ob Tiere bis zur Schlachtung artgerecht leben durften, zeichnet der Bundesverband Tierschutz e.V. seit vielen Jahren Dithmarscher Gänse und Saxen-Gänse aus bäuerlicher Freilandhaltung mit seinem Gütesiegel aus. Eine weitere Zertifizierung nimmt der BVT im Bereich der Eier vor, wenn der Produzent neben den weiblichen Küken auch die männlichen Tiere mit aufzog. Dies macht die Erzeugergemeinschaft Fürstenhof mit ihrem „haehnlein-Projekt“.  Infos dazu unter www.bv-tierschutz.de/guetesiegel

   





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