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Geschlechtsbestimmung im Ei kann nur Brückenlösung sein

Geschlechtsbestimmung im Ei kann nur Brückenlösung sein

Bundeverband Tierschutz fordert Rückbesinnung auf Zweinutzungsrassen

Geschlechtsbestimmung im Ei kann nur Brückenlösung sein – Bundeverband Tierschutz fordert Rückbesinnung auf Zweinutzungsrassen

 

Berlin, 12.07.2017: In Deutschland werden jährlich ca. 45 Millionen männliche Küken unmittelbar nach dem Schlupf getötet, da sie zu geringe Gewichtszunahmen haben, als dass sich ihre Mast wirtschaftlich lohnen würde. Um zukünftig auf das millionenfache Vergasen der männlichen Küken zu verzichten, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium mit zwei Millionen Euro ein Forschungsvorhaben gefördert, bei dem das Geschlecht des Kükens bereits nach wenigen Bruttagen bestimmt werden kann. Die männlichen Bruteier werden dann entnommen und nur noch die weiblichen Eier ausgebrütet. Die Technik ist zwar noch nicht serienreif, sie wird aber als Königsweg zur Lösung des Problems der Tötung der männlichen Eintagsküken propagiert. Auch Handelskonzerne, wie kürzlich REWE, begrüßen diese Technik und werten sie als eine Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit und Tierschutz.

Der BUNDESVERBAND TIERSCHUTZ begrüßt die Erforschung der frühen Geschlechterbestimmung im Ei zwar grundsätzlich, weil das millionenfache Töten von Lebewesen unethisch und tierschutzrechtlich nicht tragbar ist. Er bewertet die die Technologie jedoch nur als Brückenlösung. "Wir befürchten, dass die Zuchtunternehmen im Rahmen der neuen Methode alles daran setzen werden, die Legeleistung ihrer Hennen weiter zu steigern. Schon heute sind die Hennen nach einer Legeperiode völlig ausgezehrt", gibt Dr. Gies, Vorsitzender des Verbandes zu bedenken.  

Die einseitige Zucht auf Legeleistung von mehr als 300 Eiern pro Jahr führt dazu, dass die Hennen unter erheblichen Stoffwechselstörungen leiden, die Knochen brüchig werden, die Tiere nach nur einer Legeperiode ausgemergelt sind und anschließend geschlachtet werden. Statt weiter auf extreme Zuchtziele zu setzen fordert der Bundesverband Tierschutz eine Rückbesinnung auf Zweinutzungsrassen, bei denen die weiblichen Tiere zwar weniger Eier legen, die männlichen Tiere hingegen gemästet werden können.  Der Verbraucher muss akzeptieren, dass diese Produkte teurer sind.

Eine Zwischenlösung praktizieren einige Legehennenhalter. Sie ziehen die männlichen Tiere der Legelinien mit auf. Die Aufzucht erfolgt deutlich länger als bei den herkömmlichen Masthähnchen.  Durch das langsame Wachsen ist das Fleisch deutlich schmackhafter als das der schnellwachsenden Rassen. Der Mehraufwand für die Aufzucht wird über eine Umlage über den Eierpreis mitfinanziert.

 





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