Pressemeldung
Tierschutz- und Umweltverbände verabschieden gemeinsames Positionspapier zum staatlichen Tierwohlkennzeichen. Die Organisationen fordern eine verpflichtende Haltungskennzeichnung bis Ende der Legislatur sowie starke Einstiegskriterien für das staatliche Tierwohlkennzeichen
Berlin / Hamburg, 05.Juli 2018: Deutschlands führende Tierschutz- und Umweltorganisationen fordern die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, bis zum Ende der Legislaturperiode die Überführung des freiwilligen Tierwohlkennzeichens in eine verpflichtende Haltungskennzeichnung gesetzlich zu verankern.
Für das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geplante staatliche Tierwohlkennzeichen fordern die Verbände bereits für die Einstiegsstufe starke Kriterien, die sich deutlich vom gesetzlichen Standard abheben und die das Tierschutzgesetz einhalten. Insbesondere müsse das bereits bestehende Verbot des Ringelschwanzkürzens bei Schweinen ausnahmslos umgesetzt werden. Auch das Fixieren der Sauen im Kastenstand dürfe in der Einstiegsstufe des staatlichen Tierwohlkennzeichens keinesfalls erlaubt sein.
„Wir begrüßen den Vorstoß des Ministeriums für ein staatliches Tierwohlkennzeichen grundsätzlich“, sagt der BVT-Geschäftsführer Dr. Jörg Styrie und weist darauf hin, dass die Verbraucher bei einem staatlichen Label jetzt ein deutliches Plus an Tierwohl sowie strenge Kontrollen erwarten würden. "Zahlreihe Skandale und Missbrauch in der Vergangenheit legen die Messlatte für ein staatliches Label besonders hoch", mahnt Dr. Styrie.
Zwar sei das geplante freiwillige Tierwohlkennzeichen ein erster Schritt in die richtige Richtung, erfasse aber einen Großteil des hierzulande produzierten Fleisches nicht." Nur eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte", so der BVT-Geschäftsführer abschließend, "ermächtigt die Verbraucher, selbst über die von ihnen akzeptierten Haltungsformen zu entscheiden“.
Die Organisationen haben in dem gemeinsamen Papier Mindestkriterien für die Einstiegsstufe Schwein des staatlichen Tierwohlkennzeichens entwickelt. Diese finden Sie hier.
.Kernforderungen an das staatliche Tierwohllabel
Weitere Informationen:
Unterzeichner des Positionspapiers sind die Organisationen: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, BUND – Friends of the Earth Germany, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Greenpeace, PROVIEH, und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.
Das „Positionspapier staatliches Tierwohlkennzeichen“ finden Sie hier.