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Tierschutzskandale auf allen Kanälen

Tierschutzskandale auf allen Kanälen

Wer wegschaut - macht sich schuldig!

Ein Kommentar von Dr. Jörg Styrie, Geschäftsführer Bundesverband Tierschutz

Gleich beide großen öffentlich-rechtliche Sendeanstalten dokumentierten in Sendereihen Frontal 21 (ZDF 21.00 Uhr bis 21.45 Uhr) und FAKT (ARD  21.45 bis 22.15 Uhr) Tierschutzvergehen ungeheuren Ausmaßes. Zum einen Bilder von Langzeittiertransporten, bei denen die Tiere an der EU-Außengrenze tagelang auf die Verladung auf Schiffe warten müssen, bei brütender Hitze, ohne Versorgung mit Wasser und Futter.  Zum anderen Szenen aus deutschen Schlachthöfen, die zeigen, wie Rinder bei vollem Bewusstsein abgestochen werden und während  ihres Todeskampfes auch noch misshandelt werden.

Diese Bilder sind unerträglich, sie zeigen die Verrohung unserer Gesellschaft gegenüber dem Umgang mit Tieren und sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Sie belegen aber auch die Diskrepanz zwischen bestehenden rechtlichen Vorschriften zum sorgsamen Umgang mit Tieren und der gängigen Praxis. Wenn Vollzugsbeamte beim Tierschutz wegschauen bzw. sich sogar an massiven Tierquälereien beteiligen,  dann werden Tierschutzbestimmungen zur Farce.

Die Bilder zu den Tierquälereien zeigen aber auch, dass das System Massentierhaltung und Billigfleisch in sich selber krankt. Eine Gesellschaft, die drauf ausgerichtet ist, möglichst viel Fleisch zu möglichst kleinen Preis  kaufen zu wollen,  nimmt eine ständige Malträtierung der Tiere bei der Haltung, beim Transport und bei der Schlachtung billigend in Kauf.  Wer ein solches System durch den Kauf von Billigfleisch unterstützt, darf sich nicht wegducken, ist aufgefordert, sich diese Bilder anzuschauen und sie zu ertragen. Es ist gut, dass solche Reportagen zur besten Sendezeit  ausgestrahlt werden, es ist gut, dass es Menschen gibt, die Tiertransporte begleiten und auch (heimlich) Filmaufnahmen in Schlachthöfen machen, um uns den Spiegel  vorzuhalten und uns zeigen,  wie schändlich wir uns gegenüber unseren Mitgeschöpfen verhalten. Niemand kann mehr sagen, er habe davon nichts gewusst.

Solche Beiträge sind wichtig. Sie schmerzen die Seele des Betrachters und brennen sich ins Hirn. Je tiefer, desto besser. Und sie lassen letztendlich nur den Schluss zu: Wer weiterhin nicht ohne Fleisch leben möchte, der hat die moralisch-ethische Verpflichtung, Billigfleisch im Regal liegen zu lassen. Der ist aufgefordert, Fleisch wieder einen Wert beizumessen, der verloren gegangen ist. Der Kauf von Fleisch soll und muss finanziell wehtun. Nur dann wertschätzen wir das Produkt.

Der Bundesverband Tierschutz  zeichnet seit vielen Jahren Produkte aus artgerechter Tierhaltung aus. Mit unserem Zertifikat unterstützen wir bäuerliche Betriebe, die ihre Tiere artgerecht halten, sie schonend transportieren und verantwortungsvoll schlachten lassen. Wir sehen hierin unseren Beitrag des praktischen Tierschutzes, verbunden mit der Hoffnung, dass unsere Gesellschaft doch eines Tages den Schritt zur vegetarischen oder veganen Lebensweise vollzieht.

 





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