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Pressemeldung

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Bundesverband Tierschutz begrüßt die Kritik des Innenministeriums an der Freiwilligkeit

Berlin, 12.07.2019: Unerwartete Kritik an dem Vorzeigeprojekt der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum freiwilligen Tierwohllabel kommt aus dem Innenministerium und könnte das Vorhaben zu Fall bringen. Veröffentlichungen der Augsburger Allgemeinen zu Folge lehnt das Innenministerium unter Leitung von Horst Seehofer (CSU) das Modell der freiwilligen Teilnahme von Erzeugern und Handel beim Tierwohllabel ab und fordert stattdessen eine verbindliche Kennzeichnung der Haltungsformen. Das Innenministerium schließt sich damit der Kritik der SPD an. Ob der Gesetzentwurf zum Tierwohllabel  unter diesen Voraussetzungen eine Mehrheit in der Koalitionsfraktion bekommt, scheint zunehmend fragwürdig.

Der Bundesverband Tierschutz e.V. (BVT) begrüßt die Kritik hinsichtlich der freiwilligen Teilnahme an dem Tierwohl-Programm: „Bereits in der Vergangenheit haben wir das Label als wenig ambitioniert herausgestellt und eine verpflichtende Kennzeichnung der Tierhaltungsformen gefordert“, sagt Dr. Jörg Styrie, Geschäftsführer und promovierter Agrarwissenschaftler des Bundesverbandes.

Das vom Landwirtschaftsministerium vorgestellte Tierwohllabel basiert auf einem dreistufigen Modell, bei dem die Einstiegsstufe nur geringfügig über dem gesetzlichen Standard liegt – einer der Hauptkritikpunkte des BVT.  Die Auszeichnung mit einem Tierwohllabel müsse zwangsläufig  schon in der Eingangsstufe weit über den gesetzlichen Mindestanforderungen liegen, um glaubwürdig zu sein, so der BVT-Geschäftsführer. Zudem ist das Label zunächst nur für Schweine geplant, zu einem späteren Zeitpunkt sollen Geflügelhaltungen folgen.  Der Start des Labels soll 2020 erfolgen.

Bereits der Vorgänger von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Christian Schmidt, hatte sich das Tierwohllabel auf die Fahnen geschrieben, das Vorhaben in seiner vierjährigen Amtszeit jedoch nicht mehr zum Abschluss gebracht.  Schneller agierten indes die großen Handelsketten: Sie verständigten sich auf eine obligatorische Auszeichnung der Haltungsform in vier Stufen, von konventioneller Ware bis hin zum Bio-Standard. Derart gekennzeichnete Fleischprodukte finden sich seit dem 1. April dieses Jahres im Lebensmitteleinzelhandel und sollen den Konsumenten die Entscheidung beim Kauf von Fleisch erleichtern.

 





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