Spanien gehörte bislang im Umgang mit seinen Tieren zum Schlusslicht in Europa. Doch nun hat das spanische Parlament einer Gesetzesinitiative der sozialistischen Regierung zugestimmt, dass Tieren mehr Schutz zugesteht. Das Gesetz soll dieses Jahr in Kraft treten.
Das Gesetz sieht vor, dass Tiere nicht mehr als "Objekte" gelten, sondern als "fühlende Lebewesen", dem das neue Tierschutzgesetz nun mit vielen Schutzbestimmungen Rechnung trägt. So wird der Umgang mit Haus- und Wildtieren neu geregelt, das Aussetzen und grundlose Einschläfern ebenso verboten wie die Haltung von Wildtieren in Privathand und im Zirkus.
Doch obwohl sich mit dem Gesetzentwurf der rechtliche Status der Tiere ändern wird, bleibt der Stierkampf als kulturelles Erbe davon unberührt und dürfen in den Arenen des Landes gequält und getötet werden.
Was regelt das neue Tierschutzgesetz?
Das neue Tierschutzgesetz ist ambitioniert und überfällig in einem Land, in dem Tierquälerei zumeist mit einem Schulterzucken bedacht wird. Die Frage stellt sich jedoch, warum der Stierkampf ausdrücklich ausgenommen bleibt, obwohl die Anerkennung von Tieren als „fühlende Wesen“ den Kern der Gesetzinitiative darstellt.
Alle Neuregelungen werden nur erfolgreich sein können, wenn der Staat sie mit genügend Kontrollinstanzen flankiert und dafür sorgt, dass sich ein Umdenken in der Bevölkerung einstellt. Solange Galgos an Bäume gehängt werden, weil sie Rennen verloren haben und Jagdhunde kaum gefüttert werden, damit sie bei der Jagd noch überzeugter, weil komplett ausgehungert, zu Werke gehen, wird das Gesetz kaum etwas bewirken.