Datenschutz Impressum

Fatale Entscheidung zu EU-Tiertransportgesetz

Fatale Entscheidung zu EU-Tiertransportgesetz

Tierbabys werden weiter auf außereuropäische Langstreckentransporte geschickt

 

Bundesverband Tierschutz e.V., Berlin, 21. Januar 2022. Es wäre so einfach gewesen, einmal Menschlichkeit zu zeigen: Aber nein, wieder einmal werden Empfehlungen im EU-Parlament mit Füßen getreten, die Verbesserungen im EU-Tiertransportgesetz verankert und damit Tieren Leid erspart hätten. Gestern sprachen sich die EU-Parlamentarier gegen ein verbessertes EU-Transportgesetz aus, wollen aber den nächsten Gesetzentwurf 2023 präsentieren.

Ein Jahr trug ein Ausschuss Informationen zusammen, die nicht überraschen, aber offensichtlich immer wieder Politikern in ganz Europa vor Augen gehalten werden müssen: Dass Tiere besonders auf Langstreckentransporten in sogenannte Hochrisikostaaten Qualen erdulden müssen, die anzuhören kaum erträglich sind. Doch selbst Tierkinder haben nach der gestrigen Entscheidung keine Chance auf mehr Schutz.

So entschieden die EU-Parlamentarier mehrheitlich am 20. Januar 2022 von ihren bequemen Sitzen aus, dass Tierkinder unter fünf Wochen weiter auf Tiertransporte geschickt werden dürfen, dass Schiffstransporte zeitlich nicht begrenzt werden müssen und natürlich auch keine Limitierung von Straßentransporten auf acht Stunden durchzusetzen sei.

Die Verbesserungen hätten den Schwächsten im lukrativen Transportgeschäft zumindest ein wenig Leid erspart: So hätten Kälbchen und andere Tierkinder unter fünf Wochen nicht mehr auf qualvolle Transporte geschickt werden dürfen und wäre die Transportdauer für Tiere auf maximal zwei Stunden begrenzt worden, wenn sie noch von der Muttermilch abhängig sind. Die zeitliche Begrenzung von Transporten auf der Straße (8), in der Luft (8) und zu Wasser (24), seit Jahren diskutiert, seit Jahren in der gesamten Dimension aller Tierschutzverstöße bei inner- und außereuropäischen Transporten bekannt, fand ebenfalls keine mutige Mehrheit.

So startet das neue Jahr mit Billigung schwerster Missstände, die auf wochenlangen Transporten auf der Straße und der See weitergehen. Hitze, Kälte, kaum Futter, Wasser, ohne tierärztliche Versorgung – allen Parlamentariern sind die Dokumentationen bekannt, die verdurstende, verhungernde und zu Tode geschwächte Lebewesen auf Straßen- und Schiffstransporten zeigen. Offensichtlich haben die Bilder der vergangenen Jahre nicht gereicht!

Wann entscheidet endlich einmal „Menschlichkeit“ vor wirtschaftlichen Interessen, wobei dieser Begriff mittlerweile selbst in Anführungsstriche zu setzen ist. Denn die Menschheit fügt den Tieren das Leid zu, niemand sonst.

 

 





Helfen Sie uns bei unserer Hilfe für den Tierschutz!

Nur zusammen können wir den
Tieren ein besseres Leben schenken!