Die BVT-Tierschutzgruppe aus Tangerhütte (Sachsen-Anhalt) hat alles getan, was möglich ist: Briefe an die Minister, Abgeordneten und Behörden geschrieben, an Anhörungen teilgenommen, Interviews mit Medienvertretern geführt, an Infoständen informiert, als noch keine Pandemiebedingungen herrschten – und jetzt endlich dieser erste Schritt: Die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte hat die Änderung der Gefahrenabwehrverordnung beschlossen.
Was hier so bürokratisch klingt, heißt im Klartext dies: Katzen mit Freigang müssen ab sofort kastriert, gechippt und registriert werden. Die Regelung gilt nicht für Katzen unter fünf Monaten – und nur für Katzen, die nach dem 1. August 2021 geboren wurden. Ausnahmen von der Verpflichtung sind möglich, wenn jemand züchten möchte. Ursprünglich sollte diese Ausnahme nur für die Zucht von Rassekatzen gelten, wurde jedoch auch auf Hauskatzen ausgeweitet.
Die Tierschutzgruppe freut sich sehr über den Erfolg. Seit Jahren versuchen die Tierschützer Katzen in der Region zu helfen; sie füttern, fangen herrenlose Katzen in Lebendfallen, um sie kastrieren zu lassen, kümmern sich um die medizinische Versorgung, ziehen Welpen in ihren privaten Pflegestellen auf und führen Vermittlungen durch. Jede Hilfe, die den Tieren zugutekommt, erarbeitet sich die Gruppe hart. Sie verkaufen auf Flohmärkten und stecken den Erlös in die Katzenversorgung, bezahlen von ihrer Rente Tierarztkosten und Medikamente.
Wir finden das großartig und bedanken uns von Herzen für diesen Einsatz. Der BVT übernimmt Kosten für die Kastrationen und die tierärztliche Behandlung. So auch für Tiger, diesen bildhübschen graugestromten Kater. Er wohnt jetzt bei seinen neuen Halterinnen in Wannsee, nachdem seine Mutter noch als herrenlose Katze in der Altmark lebte und verzweifelt um ihr Überleben kämpfte. Nachdem die Tierschützer sie aufgenommen und in häuslicher Sicherheit ihren Wurf zur Welt bringen ließen, wurde die Mutterkatze kastriert und die Jungtiere in gute Hände vermittelt. Tiger soll im Frühjahr Freigang erhalten.
Wer die Gruppe unterstützen möchte – sei es durch die Aufnahme eines Tieres, finanzieller Art oder ehrenamtlicher Hilfe – kann dies gerne persönlich machen. Rotraud Buchs Telefonnummer lautet: 03935/211552 und per eMail: lothar_holger-schulz@t-online.de.