Datenschutz Impressum

Zum Krieg in der Ukraine

Zum Krieg in der Ukraine

BVT hilft mit 5000 Euro

BVT unterstützt Centaurus-Stiftung und White-Paw bei Tierrettung aus der Ukraine mit 5000 Euro Soforthilfe.

Das Telefon klingelt unaufhörlich. Es sind Menschen dran, verzweifelt. Sie könnten ihr Tier nicht auf die Flucht nehmen, ob die Tierschützer es daheim abholen könnten? Über tausend Tiere hat die Centaurus-Stiftung in den Wochen aus dem Kriegsgebiet herausgeholt, doch die  Rettung sei nur möglich, wenn die Gefahr, selbst unter Beschuss zu geraten, möglichst gering sei, erklärt mir die Mitarbeiterin Maria Garbers.

Dicht an der ukrainischen Grenze hat die Stiftung, die sich vor über 16 Jahren gründete, um der Misshandlung von Pferden entgegenzutreten, ein großes Gehöft provisorisch hergerichtet. Hier in Medyka werden die Hunde und Katzen, die aus der Ukraine  noch herausgeholt werden können, untergebracht. Es sind Tiere, die in diesen fürchterlichen Wochen der Bombardements und Zerstörung geflohen sind oder von ihren Besitzern zurückgelassen werden mussten. Sie bleiben nach den aktuellen Bestimmungen 30 Tage in Quarantäne und weitere sieben Tage für Untersuchungen in Medyka.

Doch wie geht es danach weiter? Viele Tiere sind besitzerlos, wurden verängstigt und abgemagert in Ruinen gefunden, in denen sie sich versteckt hielten. Die Hunde und Katzen werden nicht ewig in Medyka bleiben können, müssen in den kommenden Wochen auf europäische Tierheime verteilt werden, wo sie hoffentlich vermittelt werden können. Denn der Strom der vierbeinigen Flüchtlinge geht weiter, solange der Machthaber aus Moskau seinen barbarischen Krieg führt. 

Wenn einige Tiere von ihren Besitzern nach der Quarantäne wieder abgeholt werden, gilt das aber nicht für die Hunde und Katzen, die bislang auf den Straßen der Ukraine gelebt haben. Sie haben keine Menschen, die sich um sie kümmern und die jetzt auf sie warten. Sie können nur in europäische Tierheime weitertransportiert werden, um hier durch Trainingsmaßnahmen die Grundbegriffe eines Daseins als Familienhund zu lernen und nach der Schulung ein gutes Zuhause zu finden.

Dass viele Tiere von Beamten nicht über die Grenzen gelassen werden, ist häufig Unwissenheit – denn die EU hat ja den Grenzübertritt für die Haustiere von Flüchtenden in diesen Wochen erleichtert – oder schlicht Willkür, wie viele Tierschutzorganisationen beklagen. Und so erleben viele Menschen, die aus gerade aus ihrem zerstörten Land fliehen, das nächste Trauma, wenn sie sich von ihrem geliebten Vierbeiner trennen müssen.

Centaurus und White-Paw haben nahe der Grenze zur Ukraine in Polen mehrere Camps errichtet, um die von Grenzbeamten abgewiesenen Tiere sofort aufnehmen zu können und den Besitzern die Sicherheit zu geben, dass sie ihren Hund oder ihre Katze nach dem Ablauf der vorgeschriebenen Quarantänezeit wiederbekommen.

Die Aufnahmekapazität der polnischen Tierheime ist jetzt fast erschöpft – umso wichtiger, dass die weitere Verteilung der Hunde und Katzen in die Nachbarländer, Deutschland und Österreich etc, zügig ermöglicht wird. Was oft schwierig ist, weil viele Tierheime bereits Notfälle aus süd- und osteuropäischen Ländern aufnehmen, die eine hohe Straßentierpopulation haben.

Doch selbst wenn die Flüchtenden die Grenze mit ihrem Hund auf dem Arm oder der Katze im Transportkorb ungehindert passieren konnten, dürfen sie ihr Tier in der Regel nicht in die Flüchtlingsunterkünfte mitnehmen dürfen. Dann sind sofort die örtlichen Tierheime gefragt, die Quarantäneplätze anbieten können, falls die Tiere keine gültige Tollwutimpfung haben.

Die Zahl der Tiere, die noch in den nächsten Wochen und Monaten aufgenommen werden müssen und dringend Hilfe brauchen, ist nicht einschätzbar, aber laut Prognosen der Helfenden vor Ort sehr hoch. Wichtig ist, dass die Tierheime in Deutschland in die Lage versetzt werden, die Versorgung der ukrainischen Tiere stemmen können und dafür finanzielle Unterstützung aus Bundesmitteln erhalten.

Nicht jedes Bundesland gestattet übrigens die Aufnahme von Auslandshunden in ihren Tierheimen. Wenn zum Beispiel Zuschüsse zu Baumaßnahmen im Tierheim gewährt wurden, knüpfen NRW und Bayern die Fördermaßnahmen an die Bedingung, keine Hunde und Katzen aus dem Ausland aufzunehmen. Hier ist eine bundeseinheitliche Regelung gefordert, um die wir uns gerade bemühen.

 

   

 





Helfen Sie uns bei unserer Hilfe für den Tierschutz!

Nur zusammen können wir den
Tieren ein besseres Leben schenken!