Was haben Rinder mit dem Klima zu tun?
Bundesverband Tierschutz e.V. Hamburg 17. Juni 2023. Für zwei Klassen der Fridtjof Nansen Schule in Altona wird es am Montag um ein brisantes Thema gehen: die Klimagefährdung und deren Ursachen. Eine entscheidende Rolle für die zunehmende Erwärmung des Klimas spielt die Intensivhaltung von Tieren in der Landwirtschaft.
Klima, die sogenannten Nutztiere und insbesondere dabei die Haltung von Rindern – das sind die Schwerpunkte, die für die beiden zweiten Klassen gesetzt wurden. Sandra Barfels vom Bundesverband Tierschutz e.V. und Eva Backhaus von der gleichnamigen Stiftung haben das Kooperationsprojekt „Tierisches Klassenzimmer“ ins Leben gerufen und im Juni in Hamburg gestartet.
Wie wichtig es ist, Schülerinnen und Schülern in der Grundschule Wissen über Tiere, ihre natürlichen Bedürfnisse und die Probleme aufzuzeigen, die durch nicht artgerechte Behandlung und Haltung entstehen, zeigt alleine dieser Satz eines Erstklässlers. „Ich habe noch nie ein Tier angefasst“, sagte der Junge leise zu Sandra Barfels, als sie ihm in der Unterrichtsstunde eine Geflügelfeder zum Anfassen in die Hände legte.
„So wie dieser Schüler entfernt von Tier und Natur aufwächst, geht es vor allem oft Stadtkindern“, bedauert die BVT-Geschäftsführerin, selbst Mutter zweier Kinder. „Wir möchten mit unserem Tierschutzunterricht diese Lücke schließen und die Mädchen und Jungen für Tiere und ihren Lebensraum sensibilisieren“, ergänzt Eva Backhaus.
In den Unterrichtsstunden soll es um grundsätzliche Fragen im Umgang mit Tieren und gemeinsam erarbeitete Lösungen gehen. Wie fühlen sich zum Beispiel Kühe, Schweine, Rinder, Hühner und Enten, wenn sie in engen Behausungen und inmitten sehr vieler Artgenossen leben müssen? Und (wie) ginge es anders? Könnten Schweine auch im Familienverband draußen leben, sich den Rücken an Bäumen kratzen, im Boden wühlen und Schlammbäder nehmen? Auch das Kalb würde zu gerne bei seiner Mama aufwachsen dürfen und sich die Hühnerschar auf Wiesen eigenständig ihr Futter suchen. Diesen Gegenentwurf zur konventionellen Tierhaltung leben schon zum Teil Ökolandwirtinnen und Ökolandwirte vor und erhalten dafür Zustimmung von immer mehr Menschen, die sich einen anderen Umgang mit Tieren wünschen.
Auch die bekannte Kinderbuchillustratorin Barbara Scholz ist davon überzeugt, dass das Verhältnis von Mensch und Tier noch ausbaufähig ist. Ihre sensiblen Illustrationen sind ein wichtiger Bestandteil der Tierschutzmaterialien, weil sie schon für sich genommen eine für Kinder verständliche Aussage treffen. Achtung, Fairness und Respekt gegenüber dem Tier zu leben und andere zu überzeugen, dass Tieren diese Wertschätzung selbstverständlich entgegengebracht werden muss – das ist die Kernbotschaft an die Schülerinnen und Schüler.
Der Tierschutzunterricht soll künftig im Hamburger und später im Berliner Raum ausgeweitet werden. Die Nachfrage nach einem Tierschutzunterricht, der die aktuellen Probleme – Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Verantwortung gegenüber der Mitwelt – aufgreift, ist aktuell groß. Entsprechend viele Anfragen haben die beiden Tierschutzlehrerinnen.
Die Termine:
Fridtjof Nansen Schule in Altona:
19., 23. und 26. Juni um 8.00 Uhr
Kontakt für die Presse und interessierte Schulen:
BVT-Geschäftsführerin Sandra Barfels: barfels@bv-tierschutz.de und 040/69600181
Gründerin der Backhaus-Stiftung Eva Backhaus: info@backhaus-stiftung.de und 04261/6726952
Der Bundesverband Tierschutz e.V. mit Sitz in Moers und Büros in Berlin und Hamburg arbeitet bundesweit und setzt sich für artgerechte Haltungsbedingungen von Tieren und einen respektvollen, kenntnisreichen Umgang mit ihnen ein. Das Projekt „tierisches Klassenzimmer“ ist ein Kooperationsprojekt mit der Backhaus-Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren zu verbessern. Die Stiftung hat ihren Sitz in Rotenburg (Nieders.), hat eigene Bildungsprojekte und unterstützt darüber hinaus mehrere Tierschutzprojekte.
Weitere Infos: www.bv-tierschutz.de und www.backhaus-stiftung.de
