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Vermeintliche Löwin hielt Berlin in Atem

Vermeintliche Löwin hielt Berlin in Atem

Trotz Entwarnung: Verbot der privaten Wildtierhaltung muss her!

Update um 14.00 Uhr: Laut Sichtung des Videomaterials handelt es sich vermutlich um ein Wildschwein. Doch die Brisanz des Themas - private Wildtierhaltung - bleibt bestehen.

 

Pressemeldung

Bundesverband Tierschutz e.V., Berlin, 21. Juli 2023. Die Meldung nach einer Löwin, vermutlich aus privater Haltung entkommen, hatte am Donnerstag und Freitag ganz Berlin in Atem gehalten und einen Großeinsatz ausgelöst. Auch wenn es sich nicht um die vermeintlich entflohene Löwin handelt, geht an einem Verbot der privaten Wildtierhaltung kein Weg vorbei.

Wir vom Bundesverband Tierschutz fordern seit Jahren von der Politik ein komplettes Verbot der privaten Wildtierhaltung.

Die Haltung von Wildtieren aus Nachzuchten ist in Deutschland nicht verboten – der Schwarzmarkt, über den viele exotische Tiere angeboten werden, boomt wie nie zuvor. Wer sich z.B. einen Zuchtlöwen aus Polen besorgt, kann ihn mit einem entsprechenden Herkunftsnachweis erwerben und müsste die Haltung dann den Behörden melden.

Die Haltung von Löwe & Co ist bundesweit unterschiedlich geregelt; strengere Auslegungen gibt es in Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen über die Gefahr- oder Gifttierverordnung. Dass die Wildtierhaltung im Privatraum sich trotz Vorgaben der Bundesartenschutzverordnung und des Tierschutzgesetzes immer wieder auch der Kontrolle entziehen kann, liegt neben offensichtlich fehlenden Kontrollmechanismen daran, dass es keine bundeseinheitliche Registrierungspflicht für private Exotenhalter gibt.

Cem Özdemir sollte den aktuellen Vorfall nutzen, um endlich ein privates Haltungsverbot exotischer Tiere auf den Weg zu bringen. Und zwar ohne (!) Ausnahmen, die jedes Verbot gewöhnlich begleiten und damit wieder aushebeln“, so die BVT-Vorsitzende.

Eine Positivliste mit Tieren, die in Haushalten aufgrund ihrer geringeren Ansprüche an ihr Umfeld gehalten werden könnten, muss das Haltungsverbot begleiten. Diese Liste fordert der Bundesverband Tierschutz im Schulterschluss mit allen NGO's schon lange, gleichfalls das dringend notwendige Verbot des Onlinehandels mit Wild- und Heimtieren. Überfällig ist auch ein Importverbot für Wildfänge, das es bislang nicht gibt. „Wir gehen davon aus, dass selbst aus der Natur entnommene Wildtiere von bestimmten Personengruppen illegal gehalten werden“, befürchtet die BVT-Vorsitzende. „Dem kann nur Verbote und entsprechende Kontrollen begegnet werden“, sagt Claudia Lotz abschließend.

 

 

 

 





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