Die EU will stärker gegen den illegalen Welpenhandel vorgehen. Zwei Forderungen, die von Tierschutzorganisationen seit Jahren erhoben werden, um das Milliardengeschäft auf dem Rücken von Hunde- und Katzenwelpen einzudämmen, ist die Chip-Registrierungspflicht sowie eine EU-weite Datenbank, um die Herkunft der Tiere lückenlos nachvollziehen zu können.
Am 3. Juni stimmte der Agrarausschuss in Brüssel für das Gesetz (EU-Verordnung über das Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihre Rückverfolgbarkeit). Grundsätzlich begrüßen wir natürlich den Schritt, den kriminellen Tierhandel stärker zu reglementieren, kritisieren aber massive Schwächen der Verordnung. So war ursprünglich die Registrierungspflicht für alle Katzen vorgesehen, nicht nur für Zuchtkatzen, wie jetzt beschlossen.
Weitere Kritikpunkte:
- Von der Chippflicht werden "kleinere Zuchtbetriebe" ausgenommen
- die vorgesehenen Bestimmungen sollen nicht für den Zoohandel gelten
- die Mindestanforderungen für die Unterbringung und Fütterung wurden stark abgeschwächt.
"Durch die Ausnahmen, die das Gesetz vorsieht, bleiben weiterhin zu viele Schlupflöcher für alle Beteiligten. Der kriminelle Handel mit Hunde- und Katzenwelpen ist ein Milliardengeschäft, das nur durch strengste Reglementierungen einzudämmen wäre", so Claudia Lotz, Vorsitzende des Bundesverbandes Tierschutz.
Vor der Sommerpause soll das EU-Plenum über die neue Verordnung entscheiden - voraussichtlich. Auch diese Abstimmung am Juni war ursprünglich für den Mai vorgesehen und wurde verschoben. Die finale Version müsste dann im letzten Schritt von Parlament, EU-Kommission und Mitgliedsstaaten abgesegnet werden.