Zu den gesellschaftlich strittigen Themen gehört auch die Jagd. Die Position des BUNDESVERBAND TIERSCHUTZ hierzu ist eindeutig: Wir lehnen die Jagd auf Tiere in ihrer heutigen Form grundsätzlich ab. Die Aneignung und Tötung eines Tieres bedarf nach dem Tierschutzgesetz zumindest eines vernünftigen Grundes. Eingriffe in die Bestände freilebender Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (”Wild”) sind nur aus übergeordneten Gründen der Erhaltung oder Entwicklung der natürlichen Lebensgemeinschaften und ihrer Lebensräume oder bei Gefahr erheblicher volkswirtschaftlicher Schäden zulässig, wenn sie aus den Lebensäußerungen der Tiere erwachsen.
Die bisherigen Prinzipien und Praktiken der Weidgerechtigkeit, der Hege und des Jagdschutzes, wie sie im Deutschen Jagdgesetz formuliert und vom Deutschen Jagdschutzverband traditionsbewusst verteidigt werden, sind in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß und mit den Zielen des Tier-, Natur- und Artenschutzes nicht vereinbar. Insbesondere die erlebnisorientierte Hobby- und Freizeitjagd steht dem Natur- und Artenschutzgedanken kontraproduktiv gegenüber und ist aus tierethischen Gründen ebenso entschieden abzulehnen wie die Jagd auf Haustiere.
Zum gesamten Text
Der Deutsche Naturschutzring (DNR), dem auch der BVT angehört, hat sich Anfang Februar 2016 mit einem eindringlichen Appell an die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gewandt. Die Bundesregierung möge "die Einfuhrgenehmigungen für Arten, die der EU-Artenschutzverordnung unterliegen, bis auf weiteres per Erlass zu stoppen und die deutsche Genehmigungspraxis für Jagdtrophäen auf den Prüfstand zu stellen" (siehe auch Ende des Textes).
Anlass des Schreibens war die wenige Tage später stattfindende Messe "Jagd & Hund" in Berlin, die zu den größten Jagdmessen Europas zählt. Auf der Messe wird die Jagd auf Tiere angeboten und tatsächlich auch auf bedrohte und geschützte Arten. Der Abschuss gefährdeter Tiere durch Trophäenjäger sorge für ein Höchstmaß an öffentlicher Empörung, so der DNR, und stoße bei der Gesellschaft auf großes Unverständnis.
Zum gesamten Text