Indonesien hat – wie viele Länder – eine hohe Straßentierpopulation. Besonders betroffen ist die Hauptstadt und Millionenmetropole Jakarta mit hungernden, verelendeten Hunden und Katzen. Auch die Deutsche Schule in Jakarta, die mit deutschen Geldern gefördert wird, erlebt täglich, wie leidvoll das Leben für Straßentiere ist.
Bis vor wenigen Wochen verantwortete der Schulleiter ein kluges Katzenschutzprogramm. Der Pädagoge, der inzwischen nach Hamburg zurückgekehrt ist, finanzierte Kastrationen, Impfungen, medizinische Versorgung und die Fütterung. Viele Mitarbeiter betreuten Katzen bei sich und sorgten dafür, dass die Katzenpopulation dank Kastrationen nicht weiter in die Höhe ging, sondern sank. Auch der Gesundheitszustand der Katzen blieb durch die regelmäßige Versorgung mit gutem Futter stabil, was im Hinblick auf die Schüler wichtig war. Denn Tiere werden schneller (und schwerer) krank, wenn sie mangelernährt sind und sich von kargen, artwidrigen Abfällen ernähren müssen.
Doch mit dem Fortgang des engagierten Schulleiters wurde sofort jeder Katzenschutz untersagt. Die Katzen wurden vom Gelände entfernt, die Fütterung und medizinische Betreuung untersagt und die Mitarbeiter verpflichtet, wenn sie Katzen weiterhelfen wollen würden, dies ausschließlich in ihren vier Wänden zu tun. Der Schulleiter wandte sich an uns, verzweifelt, weil ihm das Wohlergehen der Katzen am Herzen lag – und zugleich den Katzenschutz als wertvolles pädagogisches Instrument ansah, die Mädchen und Jungen zu empathischen, verantwortungsvollen jungen Erwachsenen zu erziehen.
Wir haben uns an die deutsche Botschafterin in Jakarta gewandt und den Fall geschildert. Außerdem haben wir Kontakt zur ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) aufgenommen und um Klärung bzw. Fortführung des vorbildlichen Katzenschutz-Programms gebeten. Das im Übrigen vom früheren Schulleiter komplett finanziert wurde und weiter würde.