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Unsere Tierschutz-Themen von A-Z

Warnung vor Grannen

Torpedos in der Haut

Durch die Trockenheit werden Grannen inzwischen schon ab Mai zur Gefahr für Hunde, nicht wie noch vor Jahren erst ab August. Grannen sind Bestandteile von Getreiden und Süßgräsern und wachsen auf Wiesen, Feldern und am Wegesrand.

Für Hunde eine oft unterschätzte Gefahr: Denn die rauhen Grannen, versehen mit kleinen Widerhaken und einer scharfen Spitze, können beim Schnüffeln in die Nase eingeatmet werden. Grannen bewegen sich stets nach vorne; angetrieben durch die Widerhaken bohren sie sich mit ihrer harten Spitze in die Haut.

Durch Schütteln, Niesen, Lecken, Wälzen oder Schwimmen werden die Hunde die kleinen torpedoähnlichen Pflanzenteile nicht mehr los. Grannen können über die Nase, Ohren und die Haut alle tieferen Körperregionen erreichen und je nach Lokalisation tödlich für den Hund werden.   

 

Welche Symptome treten auf?

Der Hund reagiert mit Schmerzen, Abszessen und Infektionen auf die eingedrungenen Fremdkörper. Akute Lebensgefahr besteht immer dann, wenn Grannen in den Brustkorb, die Luftröhre, die Lunge oder in das Gehirn gelangt sind oder sich bis in das zentrale Nervensystem vorgearbeitet haben. Meist kommt für die Hunde dann jede Hilfe zu spät.

Am häufigsten finden Tierärzte die zerstörerischen Pflanzenteile in den Ohren von Hunden. Haben sie sich bereits in den tiefen Gehörgang geschoben, reagieren Hunde mit starken Symptomen wie Gleichgewichtsstörungen und Taubheit.  

Grannen in der Nase: Niesen, stark, häufig und anhaltend. Husten, Schütteln des Kopfes, Nase am Boden reiben, Nasenausfluss

Unbehandelt: Infektion. Wenn die Granne das Gehirn erreicht, sind die Folgen (meist) tödlich.

Grannen in den Ohren: Schiefhalten des Kopfes, häufiges Schütteln, ständiges Kratzen am Ohr, Schmerzen und Aufjaulen bei Berührung, taumeln

Unbehandelt: Gleichgewichtsstörungen, Mittelohrentzündung, Taubheit, Trommelfellriss

Grannen in den Augen: Ausfluss, Vorfall der Nickhaut, gerötetes und geschwollenes Auge, Zwinkern, Zukneifen des Auges, exzessives Kratzen

Unbehandelt: Hornhautverletzung, Blindheit

Grannen in den Pfoten: (auch Achseln, Harnblase, Genitalien, Halsregion): Lahmheit und Humpeln (bei Pfotenbefall), intensives Belecken und Beknabbern, sichtbar entzündetes Areal

Unbehandelt: Abszess, Infektion, Fieber

Grannen in Luftröhre oder Lunge: Plötzlich auftretender starker Husten, ausgehusteter Schau, Atemnot, Kollaps

Unbehandelt: Lungenentzündung, Luftbrust (Pneumothorax).

Vorsorge- und Akutmaßnahmen:

  • Andere Routen mit Hund wählen, die weniger Gefährdungspotential bieten (Grannensaison: Mai/Juni bis August/September)
  • Gräser im Garten und/oder vor dem Haus mähen,
  • nach Spaziergängen den Hund systematisch absuchen, vor allem die Ohren, Augen und Nase die Pfotenzwischenräume, Achseln und Lenden. Jeden Fremdkörper aus dem Fell sofort entfernen. Sollte sich eine Granne schon in die Haut gebohrt haben, kann sie noch mit einer Pinzette herausgezogen werden
  • langes Fell an Pfoten und Ohren kürzen, damit sich Grannen nicht anheften können
  • bei Verdacht auf einen Grannenbefall keine Zeit verstreichen lassen, sondern ohne Zeitverzug die Tierarztpraxis aufsuchen. In tiefere Körperregionen gewanderte Grannen, wie z.B. hier auf dem Bild beidseitig ins Trommelfell, müssen in der Regel in Narkose herausgeholt werden, weil die Entfernung zu schmerzhaft ist
  • lassen Sie sich nicht täuschen, wenn nach anfänglich starken Symptomen der Hund (Husten, Niesen, Kopfschütteln, Hinken etc.) plötzlich beschwerdefrei zu sein scheint. Das bedeutet nicht, dass die Granne keinen Schaden anrichtet, sondern im Gegenteil: Sie ist dann auf dem Weg in tiefere Regionen des Körpers; was sie dort anrichtet, wird erst nach Tagen oder Wochen durch schwere Folgeerkrankungen deutlich
  • Grannen sind nicht auf Röntgenbildern sichtbar, in seltenen Fällen lassen sie sich im CT lokalisieren.

Und so kommen die Grannen zum Hund: Schnüffeln in Gräsern (Einatmen), Laufen durch Felder und Wiesen, Spielen und Toben mit Artgenossen (Einatmen und Anheften im Fell), Wälzen (schnelles Eindringen in die Ohren). 

 

 

 

 




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